Dienstag, 21. Dezember 2010

Hinter dem Horizont

Weißt du, wieviel Sterne stehen?
Hinter dem Horizont
im Dunkeln
liegt die Welt so still

Hinter dem Horizont
Wie weit noch?
Hinter dem Horizont
Wohin?

Weißt du, wieviel Sterne stehen?

Mondlichttropfen
glänzen leise
ihren Weg
durch
die kargen, moosbedekten
Gedankenfelsen

Wie weit noch?
Hinter dem Horizont.

Samstag, 18. Dezember 2010

Es tut weh

Fühlen tut weh
Nicht fühlen macht leer
leer macht leblos
leblos macht tot
Tod tut weh

Du hast keine Wahl
Dein Einsatz dein Herz
Dein Pfeil der Schmerz
Durchbohrt das Leben

gezielt
getroffen
erlegt
gestorben

Leben tut weh.

Mittwoch, 8. Dezember 2010

verlassen

Wolken wie Nebelschwaden
durchbohren den Himmel
und meine Gedanken
leise blickt er mich an
Warum so lange, bis wir uns wiedersehen?
Der Himmel ist so blass
entschwebt der Wirklichkeit
Ich gehe
weit weg
Warum?

Donnerstag, 2. Dezember 2010

"Der macht aus seinem Mund ein Schloss
und zur Maske sein Gesicht"
(Oscar Wilde)

Blindheit

Ich schließe meine Augen
Um zu sehen
was ich gestern noch sah
Meine Blindheit
nimmt das Licht
wo gestern noch
dein Lächeln war

Dienstag, 30. November 2010

Stille

Stille umhüllt mich
ein silbernes Kleid
silbern wie Ketten
die mich halten
fernhalten von der Welt
so weit weg
alles verwischt, verschwommen
wie durch Nebel
Stille erdrückt mich
ein silbernes Kleid

Samstag, 20. November 2010

Nachtleer

Sieh mich nicht an
Nach dieser Nacht
Durchwacht allein
Das Bett halbleer

Im Morgengrauen
Leise Schritte, deine Tritte
in der Dunkelheit.
Zurück, als ob nichts war

Sieh mich nicht an!

In deinen Augen
liegt noch ihr Bild
Ihr Duft in deinem Haar
Und Lügen quillen aus deinem Mund

Bitterdunkle Tropfen fallen
Aus meinen Wunden
Diesen Lücken
Wo gestern deine Liebe war

Sieh mich nicht an
Nach dieser Nacht
Im Morgenrot
Mein Herz halbtot

Samstag, 30. Oktober 2010

weg.

Eine Lücke in meinem Herzen
ein Loch, ein Riss
du fehlst
Traumgedanken
flüstern
trauern
erinnern mich
an dich
Und deine Stimme bleibt in meinem Kopf
Deine Seele in meinen Gedanken
Bleibe bei mir,
wenn du gehst.

Freitag, 15. Oktober 2010

müde

müde
traut sich
die Sonne
nicht durch den Rauch
in meinen Gedanken
erschöpft
nimmt die Asche
überhand

das Feuer verloschen
doch die Wunden bleiben
Narben bleiben
es tut immernoch weh

müde
traut sich
die Hoffnung nicht
durch den Schmerz
aschfahl
nimmt die Blässe
überhand

Was bin ich?
Ich bin das Nichts danach.

Freitag, 1. Oktober 2010

Herbst

rot droht der Wald
in herbstlichen Farben
ein stechendes Gelb
ein brennender Schmerz
die Blätter wie Funken
die langsam verglühen
ein Feuersturm
lässt Laub herabsegeln
das mich bedrückt, bedeckt
mit seinen warmen Erinnerungen
an eine Zeit
als rot noch Zeichen der Liebe war
rot droht nun der Wald
in herbstlichen Farben
ein stechendes Gelb
ein buntes Grab

Dienstag, 31. August 2010

Fremd

Bettdeckenhügel in meinem Reich
fremder Mann im Bett
Wer bist du?
Deine Augen sind nicht mehr die selben
So leer, als sähe ich sie zum ersten Mal
ohne Bedeutung, ohne Vertrauen
fremde Spuren im Flur
Was willst du?
Und auch im Versteck bin ich nicht mehr sicher
Deine Worte lauern überall
fremde Stimmen in meinen Gedanken
Warum lässt du mich nicht fliehen?
Tränen im Gesicht
fremder Mann in meinem Leben
Wer bist du?
Warum gehst du nicht?

Dienstag, 24. August 2010

Sehnsucht

wolkenloser Himmel
tadelloser Sonnenaufgang
Sehnsucht liegt in der Ferne
blassrosa zu blutrot

entmutigt und gefangen
lass mich frei
verzweifelt und verloren
halt mich fest
nimm meine Hand

die weite Ebene
Täler ohne Berge
so tief, so leer, so weit
unendlich ohne dich

entmutigt und gefangen
lass mich frei
verzweifelt und verloren
halt mich fest
nimm meine Hand

goldblonde Weizenfelder
sonnengebräunter Boden
wasserblaue Seen
überall dein Angesicht
erinner mich nicht

entmutigt und gefangen
lass mich frei
verzweifelt und verloren
halt mich fest
nimm meine Hand

wolkenloser Himmel
tadelloser Sonnenaufgang
hügellose Weite
weglos ohne dich

entmutigt und gefangen
lass mich frei
verzweifelt und verloren
halt mich fest
nimm meine Hand
und liebe mich

Freitag, 20. August 2010

Irgendwer

Ich bin ich
hoffe ich
doch ich bin
schon lange nicht mehr
wer ich war
ich bin nicht ich
nur irgendwer
weit weg
von all dem
wie ich war

Warum?

ich find nicht zurück
ich find nie mehr zurück
nie mehr ich
nur irgendwer

Freitag, 13. August 2010

Nur du

Sehnsucht
Loch im Herz
wo bist du
wo warst du
die lange Zeit

Unvollständig
nur du
Puzzlestück
komm zu mir
mach mich ganz
heile meine Wunden

Besessen
bleib bei mir
lass mich nicht allein - niemals
niemals
niemals mehr
niemals mehr so leer

Verlangen
nur du
nur du
nur du

Mittwoch, 30. Juni 2010

Und manchmal hasse ich
meine Fragen noch mehr
als deine Antworten.

Donnerstag, 24. Juni 2010

Wildwasser

Das Städtemeer
reißt große Wogen,
verschlingt den Horizont.
So hungrig!
Ich ertrinke.

Mittwoch, 23. Juni 2010

erinner mich nicht

Surren der Bahn
weit, weit weg
goldblondes Haar
erinner mich nicht
tiefblaue Augen
sehen mich nicht
gebräunte Arme
halten mich nicht
erinner mich nicht
ich bin hier
du bist nicht
nicht bei mir
bei ihr
erinner mich nicht

Samstag, 19. Juni 2010

Endlichkeit

Am Ende der Welt
nur noch ein Fuß an Land
schon verlaufen im Sand
meine Spuren

Donnerstag, 4. März 2010

Alter Mann

Seine Augen erzählen Geschichten
Aus vergangen Zeiten
Eiskalt und blau
liegen die bitteren Erfahrungen darin
Alter Mann gegenüber
Dein Weg ist weit
Dein Lächeln still
und bedacht
scheint wie eine Ewigkeit -
aber selten.

Sonntag, 7. Februar 2010

Meine Welt in bitterkalten Trümmern,
so unaufhaltsam war die Nacht.

Mittwoch, 6. Januar 2010

Immer nur nachts

Licht fällt
Schatten wandern
Mondlicht tropft
über die Straßen
fließt in Strömen
die Welt herab
verfängt sich im Geäst
die Zeit klebt zäh
zwischen den Zähnen
hält sie fest -
fest geschlossen
Und die Sterne über Allem
hell und schief am Himmel
ohne Morgen
immer nur nachts