Mittwoch, 20. April 2011

Im Garten bei dir.

Die Sonne brennt. In mein Gesicht. So grell. So hell. Ganz ruhig. Und irgendwo weit entfernt ein Schuttlaster. Die Harke im Gras nebenan. Autos weit, weit weg. Wohin der Weg? Ich sitze barfuß. Die Zehen rot. Die Füße weiß. Und ich möchte rennen. Über den Asphalt. Das Gras dahinter. Die Dächer, die Mauer, die Straßen entlang. Durch die Gärten. Durch die Bäume. Will ich die Vögel verjagen. Die nicht zwitschern sondern schreien. Lauthals durch meine Welt. Und plötzlich bin ich so müde. Meine Wangen sind schon ganz schwarz. Denn die Farbe tropft von meiner Haut. Die Zeit hinab. Ich sehe, was darunter liegt. Ich hasse es. Jetzt Musik. Rücksichtslos durch meine Gedanken. Zu Scherben. Und die Welt ist voller Spiegel. Und ich sehe. Sehe den Himmel. So klar. So weit. Bis zum Horizont. Und dahinter. Dahinter das Glück. So fern. Und du hörst einfach nicht auf zu reden. Und ich höre einfach nicht auf zu lächeln. Nur, um nicht einsam zu sein.
I'm so ugly I could cry.

Montag, 18. April 2011

Montagmorgen

Du liegst neben mir. Dein Atem weht für uns beide. Meine Arme um deinen Körper. Es schlägt dein Herz in meiner Hand. Mein Lächeln in deinem Haar. Und meine Fingerspitzen. Mein Zeh an deinem Bein hinauf. Dein Flüstern in meinem Ohr. Mit meinem Kopf in deinen Schultern. Und Worten wie Federn.   

Deine Lippen. Mein Nacken. Dein Kuss. Mein Hals. 

Deine Stimme durch alle meine Gedanken. Mein Kopf ist fast leer. Nur dein Duft liegt in meiner Nase. Liegt mir auf der Zunge. So süß. Nur du. In meinem Herz. Und zwischen meinen Händen. Die ganze Welt. Dein Lachen so leise. Ein Zwinkern im Kissen. Dein Lächeln am Morgen. Und ich ertrinke. In deinen Augen. Himmelblau. In deinem Meer. 
So tief. Und so gerne. 

Weil du es bist.

Donnerstag, 14. April 2011

Manchmal wacht man auf und der Alptraum geht einfach weiter.
„Wer hasst, hat nichts so nötig wie das Bewußtsein, dass sein Hass von dem Menschen, den er hasst, erwidert wird: mit der selben Intensität und Obsession, mit genausoviel Schaum vor dem Mund. Aber das kommt nur selten vor, so wie sich fast nie zwei Menschen zur vollen gegenseitigen Zufriedenheit lieben.“
(Javier Marias, 1994)

Montag, 11. April 2011

Chaos.

Ich will fliehen. Lasst mich frei. Ich muss weg. Denn ich kann nicht mehr. Nicht mehr hier sein. Nicht hier bleiben. Nicht weiter. Nicht leben. So nicht. Ich laufe. Immer weiter. Am selben Fleck. Verwoben geblieben. Der Dreck klebt noch immer an meinen Füßen. Lasst mich gehen. LASST MICH HIER RAUS. Ich kann nicht mehr. Ich kann einfach nicht mehr. Ich bin müde geworden. Geblieben. Gefallen. Ich will nicht müssen. Ich will wieder wollen. Irgendwas. Ich will nicht mehr so blind sein. Ich will wieder einen Tag überstehen. Einen einzigen Tag. Ohne Lügen. Ohne mich zu verstecken. Ohne heimliches Weinen. Ohne Ausreden. Und ohne Weglaufen. Aber ich kann nicht mehr. Und kann nichts anderes. Nur weglaufen. Lasst mich frei. Lasst mich schreien. Lasst mich schweigen, wenn ich doch nicht schreien kann. Ich kann nicht. Nicht mehr. Nichts mehr. Nicht weiter. Ich bleibe stehen. Habe aufgehört. Womit auch immer. Kein Weg. Selbst wenn ich wüsste, wohin. Labyrinth. Ich bin verloren. Ohne zu suchen. Ich kann nicht mehr. Ich habe aufgehört. Doch ich werde gefunden. Nie mehr gesehen werden. Lasst mich allein. Lasst mich frei. Lasst mich laufen. Ich verspreche auch, mich niemals umzudrehen. Lasst mich fliehen. Ich verspreche auch, ich kehre nie zurück. Lasst mich frei, ich will nicht mehr müssen. Nicht aufstehen müssen. Nicht arbeiten müssen. Nicht essen müssen. Nicht schlafen müssen. Nicht nicht-schlafen müssen. Nicht lächeln müssen. Nicht denken müssen. Geht raus aus meinem Kopf. Ihr macht mir meine Träume kaputt. Lasst mich allein. Ich will nicht erklären. Will nicht reden. Will nur schlafen. Schlafen können. Will wieder weinen können. Alle Tränen schon verbraucht. So leer. Sitze ich da. Ganz in weiß, mein Herz. Dieser Nebel. Giftig. Ich ersticke. LASST MICH FREI. Denn ich kann schon lange nicht mehr. Ich kann nicht entkommen. Ich laufe. Ich laufe. Ich laufe. Und komme niemals an. Wo auch? Ich bin nicht. Nicht wirklich. Ich überlebe. Tag für Tag. Gerade so. Satt. Sauber. Warm. Sicher. Umsorgt. So leer. Wann fange ich an? Wann fängt es an? Ich warte. Warte, immerzu. Kein Schiff wird kommen. Wind weht. Nimm mich mit. Wohin auch immer du wehst. Ich kann so nicht mehr. Es ist so kalt hier. Jeden Tag. Die Nächte erst. So pseudogolden. Mit dem Laternenlicht. Und den leeren Straßen. Den Sternen. Immerzu. Als gäbe es nicht die Dunkelheit dazwischen. Doch dann kommt die Welt. Am Morgen. Knatternd und laut. Vor den Vogelgesängen die Motorräder. Dann zeigt die Stadt ihr Gesicht. Ihre Schulter danach. So kalt. Dreckig und laut. Laut und roh. Roh und rau. Ich ertrinke. Glatt. Steinig. Knallhart. Ich will doch gar nichts. Nur verschwinden. Ich habe nichts genommen, das mir nicht gehört. Ich habe doch nichts. Nichtmal Hände. Nichtmal Augen. Keinen Mund, der sprechen könnte. Keine Blicke. Keine Tränen. Nichtmal ein Herz, das brechen könnte. Nichts gehört zu mir. Und das Nichts greift. Mit seinen Klauen. Die Leere in mir. Und kann sie doch nicht fassen. Was war zuerst? Das Nichts oder die Stille? Die Kälte oder das Schweigen? Was war vor der Sehnsucht? Wann war vor der Sehnsucht? Wann hat das Loch in mir angefangen, wieder wehzutun? Wann habe ich wieder aufgehört, mit dem hier, mit allem? Wann habe ich wieder aufgegeben? Warum? Warum noch weiterleben? Wofür aufstehen? Jeden Tag wieder. Und jeden Tag ein Fehler. Sie sagen, ich solle warten. Am Ende würde alles wieder gut. Ich warte. Ich warte noch immer. Was ist, wenn sie lügen? Ich bin nicht da. Nicht hier. Nirgenwo. Zu hause. Oder zu finden. Wann habe ich mich das letzte Mal gesucht? Den Spiegel ertragen? Wann? WANN? Ungefunden.
Ich habe aufgehört. Wiedereinmal.

Sonntag, 10. April 2011

Sommeranfang.

Müde liegt noch der Sand in meinen Augen. Die Falten der Decke in meinem Gesicht. Ich bin zerknittert. So gefaltet wie meine Welt. Gekrümmt. Dem Boden so nah. Es ist schon dunkel. Dabei hat der Sommer gerade erst angefangen. 
Und schon ist es vorbei. Nach dem Regen.
Es bleibt der Nebel. Es bleibt das kalt. Es bleibt das Weiß. Es bleibt die Zeit. Doch nie die selbe. Oh nein, sie tickt. Immer weiter. Und höre ich schon, wie sie sanft und knirschend meine Träume zerreißt. Mit bloßen Händen. Die Stille so grausam. So grausam leise. Beinahe zart. Ein Zittern in der Luft. Und in meinem Kopf. Papierschiffchen. Papierflieger. 
Kein Weg mehr. Egal, wohin du willst.
Die Zeit. Ihre Hände zerreißen.

Riss um Riss. Schritt für Schritt. Schnitt um Schnitt. Fleisch und Blut. Und Blut. Tropft. Bitterdunkel. In Tränen. Zu Salz in meinen Wunden. Es brennt ein Feuer. Im Hals, im Herz, ich verdurste. Stille. Schweigen.
Keine Worte. Kein Wasser. Nichts. Und ich falle hinein. Den Boden verfehlt.
Ich falle. Ich liege. Zwischen den Pflastersteinen. 
Dort, in den Ritzen. Bin ich die Blume. Zertreten und lahm. Geschunden und braun. Verwelkt. 
Dort, in den Straßen. Dort, zwischen der Sonne. Die Narben. Die Stille.
Bin ich vor dem Wasser. Und nach dem Feuer. Nicht mehr. Zu Asche.
Und schon ist es vorbei. Dabei hat der Sommer doch gerade erst angefangen.

"Ich habe Fehler gemacht. Ich bin in eine Falle nach der anderen getappt. In einige sogar wissentlich."

Dienstag, 5. April 2011

Wieviele Kompromisse hält man aus, bevor man sich selbst verliert?
Wieviele "vielleichts" erträgt der Mensch aus Liebe?
Wie sehr darf ich mein Leben von deinem trennen?
Weißt du noch, was mir gehört?
Liebst du, wer ich bin? Oder liebst du, wer ich sein könnte?
Wieviel Lügen kann ich noch ertragen?
Wieviel Wahrheit kann ich noch ertragen?
Was liebst du mehr - deinen Stolz oder deine Macht? Oder mich?
Wie lange hält ein Herz?
Wie lange hält mein Herz?
Wie lange hält mein Herz in deinen Händen?

Montag, 4. April 2011

Und Nachts das Nichts in den Häuserecken.

Gemurmel. Blicke. Stimmen. 
Gesprächsfetzen. Gedanken fremder Leute. Nun in meinem Kopf gefangen.
Gegröle. Gelallte Beleidigungen. Hupen. 
Musik aus den Fenstern. Geschrei hinter Türen. Gelächter.
So betrunken, diese Stadt. Und laut in den Häuserfluren.
Laufen. Weglaufen. Niemals schnell genug.
Der Blick hat schon getroffen.
Pfeil in meine Wunde. Gift in meiner Haut. 
Mein Lächeln leer. Menschengruppen. 
Wanken im Wind. Und ohne. So blind!
Diese Stadt. Ganz taub.
Trotz all der Musik. All der Farben.
Sieht keiner das Nichts, dass da lauert.
Nachts. Hinter der nächsten Laterne. 
Dort. Siehst du nicht die Dunkelheit?
Dort. Zwischen den Sternen.
Und Schrecken im Nebel. Auch ohne Licht
Schatten überall. Und Angst.
Nachts. Zwischen den Stühlen. 
Und zwischen dem Lärm
liegt die Stille,
so still,
unüberhörbar,
unüberschreibar,
unübersehbar
und reißt ihre Opfer.
So kalt, diese Nacht.
So laut, so bunt, so leer.
Und Angst. Siehst du nicht die Dunkelheit?

Dein Lächeln

Von heute auf morgen ist es Sommer geworden. Einfach so, ohne Vorwarnung.
Da war der Himmel blau. Und die Wolken fehlen. Fehlen mir beinahe. 
Aber was wirklich fehlt, bist nur du.
Du sagst, bei dir ist der Himmel grau. Du sagst, es regnet. 
Aber du lügst. Musst lügen, denn ich seh doch die Sonne vor meinem Fenster. 
Wo bist du, dass der Regen nicht endet?
Komm zu mir.
Du sagst, du lachst nicht oft. Du sagst, eigentlich schaust du immer so grimmig. 
Du sagst, das musst du auch. Anders könne man nicht überleben, dort wo du bist. 
Du sagst, du lächelst nicht. Aber du lügst. 
Ich habe dein Lächeln gesehen. 
Du sagst, es sieht seltsam aus. Du sagst, es stehe dir nicht. Aber du lügst.
Ich habe dein Lächeln gesehen. Und auch den Himmel. So blau. Immer wieder.
Es wird Sommer. Einfach so. 
Wo bist du, dass es Winter bleibt?
Komm zu mir. 
Du sagst, der Weg sei so weit. Du sagst, es dauere viel zu lange. 
Du sagst, du hältst es nicht mehr aus. Du sagst, du liebst mich. 
Du sagst, es tut weh. 
Und es ist wahr. Es tut weh. Ohne dich.
Du fragst, wo der Sommer ist.
Er ist vor meinem Fenster. Bei mir. Du nicht.
Komm zu mir.
Wie lange noch? Ich will mit dir den Sommer teilen.
Du sagst,  bei dir ist der Himmel grau. Du sagst, es tut so weh. So weh. So weh. 
Und es ist wahr.
Aber du lügst, wenn du sagst, dass du nicht lächelst.
Denn ich habe dein Lächeln gesehen.