Freitag, 1. Juli 2011

Löcher.

Der Tag beginnt mit Leere und Pfefferminztee. 
Mein Bauch, mein Kopf - das alles sind Löcher. 
Ich sitze und starre dorthin, wo gestern noch ein Haus stand. 
Noch mehr Löcher. Ausgefranste, dreckige, staubige. 
Braune Flocken, weiße Risse und die fehlende Wand. 
Trümmer überall. 
Wann ist das passiert?
Wenn man einmal nicht hinsieht, stürzen Welten ein.
Und verschwinden, lautlos, farblos, erinnerungslos.

Bald wird der letzte Müll fort sein.
Und dann die letzten Stimmen verblasst.
Die Gesichter. Die Worte. Die Blicke. 
Dann werden die letzten Steine nicht länger mehr sein, als genau das.
Sie werden nicht länger eine Wand sein, kein Haus mehr, 
kein Zuhause mehr.
Sie werden dann nutzlos sein, wie ich. Nur ein paar Bruchstücke.
Und sie werden ebenso kalt werden.
Müll, nur noch nicht abtransportiert. 
Wie geht es dir? Es wird gehen.
Da sind nur noch Scherben und ein Bauzaun.
Und am Ende wird der Staub abgewischt.
Damit sich niemand mehr erinnert.
Dann wird es leer sein.
Leer.
So leblos - wie der Stein, wie ich.
Wann ist das passiert?

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