Sonntag, 10. April 2011

Sommeranfang.

Müde liegt noch der Sand in meinen Augen. Die Falten der Decke in meinem Gesicht. Ich bin zerknittert. So gefaltet wie meine Welt. Gekrümmt. Dem Boden so nah. Es ist schon dunkel. Dabei hat der Sommer gerade erst angefangen. 
Und schon ist es vorbei. Nach dem Regen.
Es bleibt der Nebel. Es bleibt das kalt. Es bleibt das Weiß. Es bleibt die Zeit. Doch nie die selbe. Oh nein, sie tickt. Immer weiter. Und höre ich schon, wie sie sanft und knirschend meine Träume zerreißt. Mit bloßen Händen. Die Stille so grausam. So grausam leise. Beinahe zart. Ein Zittern in der Luft. Und in meinem Kopf. Papierschiffchen. Papierflieger. 
Kein Weg mehr. Egal, wohin du willst.
Die Zeit. Ihre Hände zerreißen.

Riss um Riss. Schritt für Schritt. Schnitt um Schnitt. Fleisch und Blut. Und Blut. Tropft. Bitterdunkel. In Tränen. Zu Salz in meinen Wunden. Es brennt ein Feuer. Im Hals, im Herz, ich verdurste. Stille. Schweigen.
Keine Worte. Kein Wasser. Nichts. Und ich falle hinein. Den Boden verfehlt.
Ich falle. Ich liege. Zwischen den Pflastersteinen. 
Dort, in den Ritzen. Bin ich die Blume. Zertreten und lahm. Geschunden und braun. Verwelkt. 
Dort, in den Straßen. Dort, zwischen der Sonne. Die Narben. Die Stille.
Bin ich vor dem Wasser. Und nach dem Feuer. Nicht mehr. Zu Asche.
Und schon ist es vorbei. Dabei hat der Sommer doch gerade erst angefangen.

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