Mittwoch, 31. August 2011

Wir schweigen.

Wir sitzen.
Und wir schweigen.

Wir schweigen nicht miteinander.
Wir schweigen nicht gegeneinander.
Wir schweigen. Und jeder für sich.
Wir schweigen.

Dann fällt ein Wort.
Ganz leise und zaghaft.
Schmerzhaft laut in meinen müden Ohren.
Fällt von deinen Lippen.
Bis es abbricht.
Mitten im Sinn.
Mitten in der Stille.
Wir schweigen.

Wir schweigen.
Ganz weiß sehen wir dabei aus.
Und sogar unsere Augen
schweigen mit. Werden ganz leise.
Blassleer wie wir.

Augenlos. Ohne Worte,
aber doch mit vielen
ungesagten
ungeklärten
ungekämpften
Kämpfen.

Wir schweigen.
Blicklos.
Wortlos.
Schwerelos,
aber fallend.

Wir schweigen.
Ich möchte mir das Messer
in den Arm rammen.
Wir schweigen.

Und das Messer unberührt.
Und mein Arm unberührt.
Und meine Hände leer.
Wir schweigen.

Wir schweigen
so sehr, dass wir fast schreien
so sehr, dass wir fast sterben
dass ich fast sterbe
für mich,
nur für mich.

Wir schweigen.
Wir schweigen.

Und jeder für sich.



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