Freitag, 10. Juni 2011

Wo bist du?

Wachliegen. Da ist es wieder.
Das Loch in mir. Auf die Uhr sehen.
Und geht nicht mehr. Ich warte. Und warte.
Es bleibt. Ich will nicht. Ich will weg.
Ich will nicht!
Die Zeit hat aufgehört zu ticken.
Quälend. Ich warte.
Wo bist du? Ich laufe.
Nachttischlampe. Das Buch.
Dein Duft fehlt.
Das Fenster. Die Luft, die kalt ist, ohne frei zu sein.
Dein "Gute Nacht" versickert in den Windungen meines Gehörs.
Bleibt hängen und kommt niemals an. Wird niemals wahr.
Wo bist du?
Das Rauschen. Ein Fahrrad quietscht. Autos fahren.
Menschen grölen. Menschen leben.
Und ich liege da. Nur da. Und warte.
Und wenn man ununterbrochen sucht, ohne jemals zu finden.
Wenn man wegrennt, immerzu, ohne zu rennen.
Wenn man fortgeht, ohne irgendwo anzukommen.
Wenn man verschwindet, ohne gewesen zu sein.
Und sucht. Und wartet.
Wachliegt, weil das Herz eben doch halbleer ist und nicht halbvoll.
Wenn selbst die Zeit keinen Schritt mehr gehen kann.
Dann ist das die Nacht.
Nacht ohne dich.
Gelächter. Gespräche. Der Geruch von Regen.
Menschen, die leben.
Bin ich stattdessen wertlos ohne dich.
Wo bist du?

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